Neue Programme von Gina Pietsch
Por Todo Chile
Ein Abend anlässlich vierer 50. Todestage –
Pablo Neruda, Victor Jara, Salvador Allende, der Unidad Popular
Wir wollen erinnern an einen Neuen Weg der in 3 großen Jahren begangen wurde, einen friedlichen, parlamentarischen, unblutigen, den „chilenischen Weg”, wo zum 1. Mal in der Welt 1970 ein sozialistischer Präsident demokratisch gewählt wurde, der Arzt Dr. Salvador Allende.
Bei seinem Amtsantritt herrscht Hunger und eine Kindersterblichkeitsrate von 30 Prozent. Aber nun halten halten die Unterdrückten den Atem an. Die CIA kabelte nach Hause: Es ist feste und fortgesetzte Politik, dass Allende durch einen Coup gestürzt wird.
Der Glaube an den Aufbau einer antimonopolistischen, demokratischen Gesellschaft, ohne
Zerschlagung der alten Strukturen, das Vertrauen darauf, dass die herrschende Klasse gegen ihre eigenen Interessen den neuen Weg mitgehen würde, erwies sich als tödlich.
40.000 wurden Opfer der Pinochet-Diktatur. Folterer und Mörder wurden nicht bestraft.
Allende in seiner letzten Rede: Ich bin sicher, dass die Saat, die wir im Bewußtsein Tausender und Abertausender Chilenen gesät haben, nicht vollständig ausgelöscht werden kann.
Das auch die Hoffnung von Gina Pietsch und Fabio Costa
Premiere am 11. Mai 2023 in BerlinHagen Bonn, junge Welt, schrieb:
„Ein positiv wechselhafter Abend, eine Collage aus Anekdoten, Gedichten und eben den großen Liedern. Liedern vom Kampf, von der Niederlage und von der ewigen Liebe. Das darf sentimental sein, aber nie flach romantisierend. Es muss auch mal donnern. Und ja, Pietsch und Costa haben gedonnert. Das Publikum donnerte zurück, mit Applaus. 85 Menschen fanden sich zur Weltpremiere in der Maigalerie ein, die also restlos ausverkauft war. Ein Abend wie das Leben: Freude tanzt mit Trauer, Hoffnung wischt die Tränen weg.”
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11.11.2023, 19.30 Uhr
Villa Leon
Philipp-Koerber-Weg 1, 90439 Nürnberg
Tel.: 0911 2317400
Karl Marx
Seiner Nützlichkeit wegen
Zu seinem 200. Geburtstag mit Gina und Frauke Pietsch
Als Marx 1871 „Der Bürgerkrieg in Frankreich” schrieb, war die Reaktion darauf so, dass er sagen konnte: „Ich habe die Ehre, in diesem Moment der bestverleumdete und der meistbedrohte Mann von London zu sein.”
Das hielt an. Gute 100 Jahre lang sahen seine Feinde das so. Verfälscht, verlacht, verteufelt, zum alten Eisen erklärt, durch den Zusammenbruch eines Experiments der Unteren schienen seine Widersacher bestätigt. Schien, sei betont. Brecht lobt 1938 seine Gedanken ihrer „Nützlichkeit wegen”, und er würde es heute wieder tun. Denn die Kämpfe zwischen den Klassen sind nicht verschwunden, wenn auch ihre Formen sich veränderten. Sein „Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen”, ist wahr wie eh.
200 Jahre – ein Geburtstag, den wir feiern wollen mit Liedern der Revolutionen vor und nach seiner Zeit, mit Texten seiner Werke und mit dem Erzählen seines Lebens. Gina und Frauke Pietsch tun das für ihn, für Engels, für Jenny, für uns, für die Unteren der Welt.
Premiere im Mai 201807.12.2023, 18 Uhr
Karl-Liebknecht-Haus (Rosa-Luxemburg-Saal)
Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin
Wir bitten um Anmeldung für die Veranstaltung bis zum 20. November 2023, per E-Mail an sara.roloff@die-linke.de
Einladung als pdf hier lesen.
Schreibe etwas, vielleicht über Frauen
Eine Hommage an Clara Zetkin anlässlich ihres 90. Todestages am 20. Juni 1933
mit Gina Pietsch & Frauke Pietsch
Schreibe etwas, vielleicht über Frauen
Von ihrer besten Freundin Rosa Luxemburg ergeht diese Bitte am 18. November 1918 an Clara Zetkin, ergänzt mit dem Satz: das ist so wichtig jetzt, und niemand von uns hier versteht was davon.
Rosa weiß, Clara ist die Spezialistin, wenn es um Frauen geht. In der bürgerlichen Öffentlichkeit wird sie dafür die Rote Emanze genannt, von Kaiser Wilhelm die gefährlichste Hexe des deutschen Reiches, von Alice Schwarzer eine dezidiert antifeministische Sozialistin, von Goebbels einfach eine Sau.
Wir ehren sie als Kämpferin für das Frauenwahlrecht, als Begründerin des Internationalen Frauentages, als Politikerin, Theoretikerin, Pädagogin, Sozialistin, Marxistin, Journalistin, Pazifistin.
Artikel von Gina Pietsch über Clara Zetkin lesen
Premiere am 16.06.2023 in Birkenwerder

Hanns Eisler
anlässlich seines 60. Todestages am 6. September 2022
Vielleicht sein Bestes – die Lieder
mit Gina Pietsch & Fabio Costa
Bis jetzt bin ich besiegt worden ...
... sagt Hanns Eisler in einem der langen Gespräche mit Hans Bunge
über die Dummheit in der Musik. Immer hat er dabei die Unteren im
Blick, die aus der Arbeiterklasse und die, die sich ihr nahe fühlten.
Letzteres hat dann 1947 in Eislers Exilland USA auch der leitende
Ermittler beim Ausschuss zur Untersuchung unamerikanischer
Tätigkeit, Robert Stripling, erkannt, der die Anklage damit begründet,
dass Mr. Eisler der Karl Marx des Kommunismus auf musikalischem
Gebiet ist. Verständlich die Antwort des Komponisten: Sie schmeicheln mir.
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HEDY KIESLER LAMARR
Ein Monodrama von Wilhelm Pellert
mit Gina Pietsch (voc) und Bardo Henning (p)
„Jedes Mädchen kann glamourös ausschauen, alles, was es machen muss, ist stillzustehen und dumm dreinzuschaun”.
Diesen Satz von Hedy Lamarr (1914 – 2000) stellt der österreichische Schriftsteller und Regisseur Wilhelm Pellert ihrer Lebensgeschichte in seinem Monodrama „Hedy Kiesler Lamarr” voran.
Nicht jeder kennt den Namen dieser Schauspielerin, die 1933 18-jährig in der Tschechoslowakei die Hauptrolle in dem großartigen Film „Ekstase” spielt und wegen einer Nacktszene und des Bekenntnisses der jungen Frau zu einem erfüllten Sexualleben für Skandal sorgt und deren erster Film im faschistischen Deutschland auf der Stelle verboten wird. Damals hieß sie noch Kiesler und war Jüdin, die sich in Österreich, Deutschland und später Amerika zunehmend mehr antifaschistisch engagierte. Louis B. Mayer von MGM wird ihr einen Künstlernamen anempfehlen, und als Hedy Lamarr und „schönste Frau des Jahrhunderts” im Zusammenspiel mit Spencer Tracy, Charles Boyer, Clark Gable, Judy Garland, James Stewart und ähnlichen Größen zu einer Hollywood-Karriere verhelfen, die für ein ausgefülltes Leben hätte reichen können.
Lamarr war eine Film-Diva, die „Casablanca” ablehnte, aber sie war mehr als das. Was als zweiter Fast-Beruf nur bei ihr und niemand anderem vorkommt – sie war darüber hinaus eine Erfinderin. Sie schuf mit ihrer Erfindung der Frequenzsprungtechnik die Grundlage für unsere Handys.
Das ist so anerkannt, dass ihr Geburtstag, der 9. November – 2014 übrigens ihr 100. – in 3 europäischen Ländern als Tag der Erfinder gefeiert wird.
Inszeniert vom Autor Wilhelm Pellert, wird die Schauspieler-Sängerin Gina Pietsch dieses vielgestaltige Leben spielerisch erzählen, ergänzt durch thematisch zugehörige Songs und begleitet vom Pianisten Bardo Henning.
Veranstaltungsinfos zum Download als pdf
Jana Frielinghaus, Junge Welt, schrieb:
„Vom Fleck weg
Welche Hollywood-Diva erfand die Frequenzsprungtechnik?
Gina Pietsch in einem Monodrama über Hedy Lamarr”
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Die Buch-Autorin Dr. Silke Riemann schrieb:
„Liebe Gina,
das war wieder mal ein toller Abend: Hedy Lamarr bekam durch Dich Stimme, Körper, vor allem aber Geist und Gefühl. Was für eine talentierte, selbstbewusste und offenbar lebenssüchtige Frau muss das gewesen sein: eine sechs Mal verheiratete Schauspielerin, die eine bahnbrechende physikalische Erfindung gemacht und viele kluge Entscheidungen getroffen hat – außer bei ihrer Ablehnung des ‚Casablanca’-Drehbuchs :-).
Im Laufe des Abends lernen wir diese Frau kennen, schätzen und mögen: ihre Einsichten in technische (Frequenzsprünge), politische und philosophische Zusammenhänge, aber auch ihre Sehnsüchte, Wünsche und Kämpfe als Frau, ihren Humor und ihre Selbstironie. Ihr habt eine passende, breite Musikauswahl getroffen, die von dem Pianisten Bardo Henning und Dir in allen Genres und Facetten souverän gespielt und gesungen wurde, und der Autor Wilhelm Pellert hat Euch adäquat in Szene gesetzt.
Mit diesem Programm holt ihr Hedy Lamarr aus dem Vergessen-Sein, hoffentlich! Chapeau!
Danke und liebe Grüße, Silke”
Die Journalistin Inge Mesterharm-Dähne schrieb:
„Das Stück ist sehr gut, überraschend, gut formuliert, Gina super, der erste Teil glänzend, der zweite Teil ebenfalls sehr, sehr gut – aber schon etwas für Menschen, die bereits ‚katholisch’ sind (altes Sprichwort und meint: sind überzeugt, wollen sich nicht mehr auseinandersetzen). Aber das schmälert das Theaterstück, die unglaubliche Performance, die es Gina ermöglichte, nicht.
Nur noch – war eben immer meine Thematik – auch die USA haben Ende der Fünfziger, Sechziger nicht nur Tralala-Filme gemacht und Hedy wollte ja auch Autoren-Filme machen. Sie wird das beobachtet haben. Auch Vietnamkrieg wurde erwähnt. Ein Woodstock-Lied hätte diese Zeit im musikalischen Konzept symbolisiert. Hedy wird nach ihrem Rückzug nicht auf Radio und Fernsehen verzichtet haben ...
Pellert ist ein raffinierter Schriftsteller – mit einer Sprache, wie Torpedos – schleichen sich still heran und machen dann Bumm im Kopf.
Ich danke Dir für diesen Abend und Euch allen für Eure herausragende Produktion. Die Inszenierung gehört auf die Bühne des Berliner Ensembles!!!”
Von Brecht bis Broadway
Ein Kurt-Weill-Abend
anlässlich seines 120. Geburtstages am 2. März
und seines 70. Todestages am 3. April im Jahre 2020
mit Gina Pietsch und Frauke Pietsch
Pietsch Mutter und Tochter singen und plaudern über Weill in Berlin, Paris, am Broadway und in Hollywood, über seine Kämpfe beim Sich-Einrichten in Leben und Kunst, und über Spaß und Mühen beim Produzieren von Kunst und Leben.
1927 fing das mit Brecht an. Ein Dichter, ein wirklicher Dichter, mit kühnem Griff und wundervoller Einfühlungskraft hatte Weill nach der Lektüre von Brechts außerordentlich atheistischer „Hauspostille” ausgerufen, was etwas heißen wollte für den streng im jüdischen Glauben erzogenen Kantors- und Religionslehrersohn. Man kam zusammen, in Berlin, Paris und Amerika, meist mit unterschiedlichen Intentionen und Erfolgen, letzteres am krassesten unterschieden am Broadway, den Brecht als kältesten Verkauf von Abendunterhaltung und ein von Spielern unterhaltener Zweig des Rauschgifthandels ansah.
Man verstand einander so wenig, dass David Drews, der größte Weill-Kenner gerade dieses Unverständnis zum Grund dafür erklärte, dass in vier Jahren sechs gemeinsame Werke entstanden, die beiden Weltruhm verschafften. Der schwarze Dichter Langston Hughes, der die Songtexte in Weills Oper „Street scene” schrieb, sieht einen anderen Erfolgsgrund: Er hatte etwas zu sagen, und er sagte es auf die einfachste und geradlienigste Weise, in der allgemein verständlichsten Sprache eines jeden Landes. Darum kann Deutschland Weill als Deutschen, Frankreich ihn als Franzosen, Amerika ihn als Amerikaner und ich ihn als Schwarzen ausgeben.
Premiere am 02.03.2020
Alter ego und zweite Geige
Friedrich Engels zu seinem 200. Geburtstag
mit Gina Pietsch & Frauke Pietsch
„Marx war ein Genie, wir anderen höchstens Talente”, sagt Friedrich Engels, den wir ehren anlässlich seines 200. Geburtstages.
Marx nannte ihn gern sein „Alter ego”, er aber achtete stets darauf, die „Zweite Geige” zu spielen. 20 Jahre lang führte er voller Selbstverleugnung das Leben eines Fabrikanten, der Kapital heranschaffte, damit Marx genügend Mittel und Muße hatte, das „Kapital” zu schreiben. Den zweiten und dritten Band des „Kapital” hätte es ohne Engels nicht gegeben, denn wer hätte deren Entwürfe lesen und verstehen sollen?
Es ist an der Zeit, Friedrich Engels seine Bescheidenheit zu nehmen.
★ Premiere im November 2020 ★
Ernst Busch – Lieder und Geschichten
Ein Abend mit Gina Pietsch & Fabio Costa
„über das bekannte Maß hinaus zu popularisieren”, ließ deshalb ein Brecht-Liedchen, in dem Busch vorkam, einfach mal nicht zu. Brecht verteidigte sich so: „Was soll ich machen, mir nicht Euren Unwillen zuzuziehen? Denn ich kann Busch so wenig aus dem kleinen Lied herausoperieren, wie Altmeister Goethe ihn aus ‚Füllest wieder Busch und Tal‘ herausoperieren könnte”.
Das war schon aufregend und kühn. Aber, dem Mann mit seiner Biografie, dem Provokantigen, wie Tucholsky ihn nannte, dem anarchistischen laut Ulbricht, konnte man nichts anhaben. Das muss er wohl als Glück empfunden haben. In solchen Zeitläuften gehört viel Glück dazu, es auf siebzig Jahre zu bringen. Denn, so sagt er, der wirklich aus dem Proletariat kommt, dessen Sänger wird, in der SU singt, zu nicht ungefährlichen Stalin-Zeiten, in Spanien war, in St. Cyprien und Gurs, in Moabit und Brandenburg-Görden gefangen?
weiterlesen ...Sagen wird man über unsre Tage ...
Ein Abend zum Geburtstag der DDR vor 70 Jahren,
mit Gina Pietsch (voc) und Bardo Henning (p)
altes Eisen hatten sie und wenig Mut,
denn sie hatten wenig Kraft nach ihrer Niederlage ...
Der Jazzer Uli Gumpert hatte das komponiert, und ich hab es in den frühen Siebzigern gern gesungen. Ich fand auch den Text, den Kuba, eigentlich Kurt Barthel, geschrieben hatte, schön und sehr auf der Seite der Unteren, die sich da mit altem Eisen abschinden mussten.
weiterlesen ...Premiere im Oktober 2019
junge Welt, schrieb:
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LIEDER DER VERSCHOLLENEN
Programm und CD von Gina Pietsch (voc) und Bardo Henning (p)
22 Lieder, komponiert von Bardo Henning nach Gedichten von Autoren, in deren Lebenswege die 12 Jahre Nationalsozialismus in Deutschland eine tiefe Kerbe geschlagen haben.
Jacob von Hoddis wurde im KZ vergast. Kurt Tucholsky beging, als er die Ausweglosigkeit der damaligen Zeit erkannte, am 21.12. vor 80 Jahren Selbstmord. Else Lasker Schüler, Bertolt Brecht und Valeska Gert und Hardy Worm gingen ins Exil. Joachim Ringelnatz blieb und schwieg und verschwand von der Bühne.
Angesichts der ungeheueren Zahl von vertriebenen, ermorderten, gequälten, verschollenen Dichtern in der Zeit des Faschismus ist diese Auswahl natürlich in jeder Weise unvollständig. Sie steht aber für alle.
Bardo Hennings Vertonungen wurden arrangiert für Altstimme, Fagott und Kontrafagott, sowie für Klavier und Akkordeon und werden interpretiert von
Gina Pietsch – Gesang,
Elisabeth Böhm-Christl – Fagotte,
Bardo Henning – Tasteninstrumente
Premiere im September 2015
Auf einer gleichnamigen CD erschienen:
CD-Info & Hörproben

WIR SIND AUCH NOCH DA
Ein Kurt Tucholsky-Abend
mit Gina Pietsch (v) Bardo Henning (p)
Drei Tage vor Heiligabend, am 21. Dezember 1935 war es, dass er starb, wahrscheinlich seinem Leben ein Ende setzte. Einen aufgehörten Dichter und aufgehörten Deutschen hatte er selber sich schon ein Dutzend Jahre zuvor genannt, schwer verständlich für uns, da er zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch ein wirklich erfolgreicher Dichter und Publizist war.
Wenn von Kurt Tucholsky die Rede ist, ist auch die Rede von Theobald Tiger, Peter Panter, Kaspar Hauser und Ignaz Wrobel, alle von einem Vater abstammend, vereint liebend und hassend, aber getrennt marschieren. Also doch nur einem, der schrieb unter fünf Namen. Warum ihm sein eigener, Kurt Tucholsky, nicht reichte? Sein Biograf Fritz Raddatz spricht von biografisch begründeten Identitätsverlust-Anzeichen. Irgendwie ein Externer sei er immer gewesen, als Abiturient, als Doktorand, als Familien- mitglied, als Liebender. Er ist ein großer Liebhaber von Ideen. Die Idee Frau, die Idee Sozialismus, die Idee Revolution. Und, Chansons wie „Sehnsucht nach der Sehnsucht” oder „Ideal und Wirklichkeit” bestätigen das.
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Premiere im November 2015
Meinst du, die Russen wollen Krieg?
In der Erklärung der BVV Steglitz-Zehlendorf vom 19. Januar 2005 wurden die Russen schon mal fertig gemacht „für den Schrecken und das Leid der Bevölkerung, den die Rote
Armee von Ostpreußen bis nach Berlin zu verantworten hatte.”
Für jedes Jahr seitdem
ließen sich ähnliche Unverschämtheiten finden, und Lügen, nicht nur in BVV und nicht nur in „Bild”. Es wird gelogen, dass sich die
Balken biegen und ohne rot zu werden, denn rot fühlt sich der Berliner Senat oder die Thüringer Landesregierung ja ohnehin schon.
Angesichts von gern übersehener Kriegsgefahr reicht es Gina Pietsch und ihrer Tochter Frauke nicht. Extra für die Stralsunder Russlandtage haben sie deshalb ihr Programm entwickelt, mit Texten und Liedern von Braun, Brecht, Fühmann, Gundermann, Hacks, Sting, den Stones, Tucholsky, Wyssotski und natürlich Jewgeni Jewtuschenko, dem Namensgeber des Titelliedes Meinst du, die Russen wollen Krieg.
Stefan Amzoll, junge Welt, schrieb:
„Ein Mottoabend gegen Krieg und Lügen: ‚Meinst du, die Russen wollen Krieg?‘
Jewgeni Jewtuschenko schrieb diese Gedichtzeile 1961, Eduard Kolmanowski vertonte sie. Das Lied stand am Schluss des Abends, russisch und deutsch gesungen von Gina und Tochter Frauke Pietsch. Es war ein Finale voller Würde und Solidarität. Und ähnlich verlief das gesamte Programm der beiden Künstlerinnen am Montag ...”
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Ich sage ich und könnt auch sagen wir
Liebe und Produktion bei Bertolt Brecht
Sabine Kebir (Literaturwissenschaftlerin, Politologin und Publizistin), Gina Pietsch (Sängerin und Schauspielerin) und Frauke Pietsch (Pianistin) zeigen ein Brechtprogramm der besonderen Art.
Ob Brecht ein Macho war, wird viel diskutiert. Für die einen war er ein Patriarch, der Mitarbeiterinnen ausbeutete, für andere setzte er neue Maßstäbe. Sabine Kebir, die über Brechts Frauen mehrere Bücher publiziert hat und die Sängerin Gina Pietsch – die heute profilierteste Brecht-Interpretin – untersuchen sein Verhältnis zu Frauen gründlich. Frauke Pietsch begleitet am Klavier.
Premiere 06.07.2019 im Brecht-Weigel-Haus in Buckow
Thomas Berger, MOZ, schrieb:
„Bertolt Brecht
Näherung an einen treuen Polygamisten
Tiefe Einsichten über das komplexe Verhältnis Brechts und der Frauen gab es mit Sabine Kebir und Gina Pietsch in Buckow.Es mag im Rahmen des Literatursommers im Buckower Brecht-Weigel-Haus eine der bemerkenswertesten, tiefgründigsten Veranstaltungen seit Jahren gewesen sein, wie auch Museumsleiterin Margret Brademann persönlich den ebenso unterhaltsamen wie spannenden Abend würdigte.
Nicht zum ersten Mal stand das Thema Brecht und die Frauen auf dem Programm, immer wieder in der Vergangenheit war der Blick auf den einstigen Hausherrn und dessen neutral als kompliziert zu bezeichnendes Liebesleben geworfen worden. Dem Duo Sabine Kebir und Gina Pietsch, am Klavier ergänzt um Frauke Pietsch [geänd.], gelang aber das bisher vielleicht umfassendste Bild. Und ganz bewusst wollten die beiden Brecht-Kennerinnen, wie sie betonten, auch mit allerlei Vorurteilen und nachweislich irreführenden Darstellungen aufräumen ...”
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Sagen was ist
Eine Hommage an Rosa Luxemburg mit Blick auf eine unvollendete Revolution
mit Gina Pietsch & Frauke Pietsch
Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden, sagt Rosa Luxemburg. Der dumme Helmut Kohl sagt, dies sei das einzig Gute, was diese Frau jemals geschrieben hat. Natürlich wollte er sie nicht verstehen. Denn Rosa meinte es so, wie der große Saint Just es meinte: Pas de liberté pour les ennemis de la liberté – Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit.
Drei Jahre und 4 Monate ihres kurzen Lebens saß Rosa in Gefängnissen und Festungen, in Warschau, Berlin, Wronke und Breslau. Warum? Der Berliner Polizeipräsident 1916 hatte keine Zweifel daran, dass die Luxemburg eine der gefährlichsten und rührigsten Agitatorinnen des extrem-radikalen Flügels der Sozialdemokratie sei.
Lenin, der um eine Reihe ihrer Irrtümer hinsichtlich der russischen Revolution wusste, hörte nie auf, sie für einen Adler unter Hühnern zu halten, der den Kommunisten in der ganzen Welt immer teuer sein wird.
Dass Stalin verächtlich vom „Luxemburgismus” sprach, hatte schlimme Auswirkungen für die auch sehr späte Rezeption ihrer Werke in der DDR.
Wir sehen in ihr eine der wichtigsten und charismatischsten Persönlichkeiten in der deutschen Antikriegsbewegung, den Inbegriff des Kampfes für Frieden.
Die die Kriege führten, nannten sie die blutige Rosa, wir, denen sie nahe ist, nennen sie gerne einfach Rosa, oder wie Brecht Die rote Rosa.
Hannah Arendt meint: Für Rosa Luxemburg war die Welt von sehr großer Wichtigkeit, sie interessierte sich überhaupt nicht für sich selbst. Dem wollen wir widersprechen, denn die Tausenden ihrer Briefe sprechen viel von ihren Lieben, zu Leo, zu Kostja, zu Paul und Hans, zu Sonitschka, zu Wolken und Pflanzen, zu Goethe und Chopin und immer zu tüchtiger, intensiver Arbeit, die einen ganz in Anspruch nimmt mit Hirn und Nerven als vom größten Genuß im Leben.
Als sie 17 war, konnte man folgendes von ihr lesen: Mein Ideal ist eine Gesellschaftsordnung, in der es mir vergönnt sein wird alle zu lieben. Und Leo Jogiches, den sie liebte, erfährt, sie wolle auf die Menschen wie ein Blitz wirken, nicht durch Pathos, sondern durch die Weite der Sicht, die Macht der Überzeugung und die Kraft des Ausdruck. Wer sie liest, weiß, dass sie sich diesen Wunsch erfüllen konnte und uns sicher in unvorstellbarer Weise mehr, wenn sie sie nicht umgebracht hätten.
Das Ende jedes Menschen ist schlimm, das dieser körperlich kleinen und lebenslang gehbehinderten – eine Biografin sagt, dreifach Stigmatisierten, als Frau, als Jüdin, als Krüppel – aber eben ungeheuer starken, weisen, mutigen, lebens- und liebensfrohen Frau, ein schwer beschreibbarer Verlust, für uns bis heute.
Premiere im November 2018
Anneliese Fleischmann-Stroh, stimme.de, schrieb:
„Sagen was ist – Eine Hommage an Rosa Luxemburg im K3”
... Aufrüttelnde emotionale Texte der um ihre Rechte Kämpfenden wie „Im Gefängnis zu singen” von Brecht/Eisler wechseln mit Zitaten aus Briefen Rosa Luxemburgs an Sophie Liebknecht ...
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Anja Röhl, Junge Welt, schrieb:
„Die kleine Kruke mit den großen Gedanken”
Unter dem Titel »Sagen, was ist« präsentiert die Schauspielerin Gina Pietsch ihr mit Tochter Frauke erstelltes Bühnenprogramm zu Rosa Luxemburg. Das Potpourri aus Zitaten, Brecht-Liedern und Geschichten aus dem Leben der großen Revolutionärin kommt mit einem geschärften Blick auf deutsche und europäische Geschichte daher und ist so zu einem mitreißenden wie überaus lehrreichen Abend geworden. Passt hervorragend zum Anlass, nämlich der Erinnerung an die Zeit der von Noske und Ebert so schändlich verratenen Revolution.
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