Neue Programme von Gina Pietsch
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Neu im Programm


Brechts Kriegsfibel
... nicht mehr auffindbar nach dem dritten.
Hedy Kiesler Lamarr
Clara Zetkin
Por Todo Chile
Karl Marx
Hanns Eisler
Von Brecht bis Broadway
Alter ego und zweite Geige
Ernst Busch – Lieder und Geschichten
Sagen wird man über unsre Tage ...
Lieder der Verschollenen
Meinst du, die Russen wollen Krieg?
Ich sage ich und könnt auch sagen wir
Rosa Luxemburg


Neue Programme von Gina Pietsch

Ihr wärt zu mehr gut als zum blinden Welterobern

Ein Abend zu Brechts KRIEGSFIBEL
mit Sabine Kebir und Frauke Pietsch

Mit all seiner dichterischen Kraft hat Bertolt Brecht gegen den Ersten und den Zweiten Weltkrieg gekämpft. Die „Legende vom toten Soldaten” von 1922 machte ihn den Nazis verhasst und diente zur Begründung seiner Ausbürgerung.
Sabine Kebir, Gina Pietsch und Frauke Pietsch stellen Brechts wichtigste Kriegsgedichte und -lieder vor. Schwerpunkt ist seine mit Ruth Berlau erarbeitete KRIEGSFIBEL. Mit eindrucksvollen Vierzeilern schuf er eine neue Sicht auf Kriegsfotos, die ursprünglich zu Propagandazwecken gedient haben.

... nicht mehr auffindbar nach dem dritten.

Ein Abend gegen Kriege
mit Gina Pietsch und Bardo Henning

Das große Karthago führte drei Kriege. Es war noch mächtig nach dem ersten, noch bewohnbar nach dem zweiten. Es war nicht mehr auffindbar nach dem dritten.

Als ich jung war, hab ich Brecht auch wegen dieser Worte bewundert. Dabei waren sie weit weg von mir, gingen mich eigentlich nur der Historie wegen etwas an. Nun sind sie mir nah gekommen, und ich frage, ob die Bellizisten in meinem Land und meiner Welt sich nicht ähnlich ängstigen wie ich.

Wer hat sich nicht alles geäußert zu dieser Frage aller Fragen, also: Krieg oder Frieden? Was haben sich die Dichter und Denker zu diesem Thema nicht alles einfallen lassen.
Friede dem Bäcker und seinen Liebschaften, wünscht sich Neruda, Ich bin Fan. Herr Oberst, gestatten, von Weltkrieg Nr.1, glossiert Georges Brassens, von selbigen Krieg, in dem bei dem 16-jährigen Brecht die Mütter weinten hüben und drüben.

Es ist sehr ermutigend, dass es in der Geschichte so viele Anti-Kriegs-Lieder und Texte gibt, nicht wenige davon entstanden unter Lebensgefahr der Autoren, aber mit großer Klugheit und beneidenswertem Mut.

Die Lieder und Texte sind Zeitzeugen und Zeitgeschichte. Pietsch und Henning werden sie vorstellen, mit dem Ziel, Kriegsgewinnlern das Wasser abzugraben, weil wir Frieden wollen.

Aktuelle Vorstellungen:

★ PREMIERE ★

14.03.2024, 19.00 Uhr
junge Welt. Maigalerie
Torstraße 6, 10119 Berlin


02.05.2024, 20.00 Uhr
Zimmer 16
Florastraße 16, 13187 Berlin
Reservierung


03.05.2024, 19.00 Uhr
Coop Anti-War Café
Rochstr. 13, 10178 Berlin


08.05.2024, 17.30 Uhr
Wohnungsgenossenschaft Merkur eG
Volkradstr. 9 e,10319 Berlin
(geschlossene Gesellschaft)


30.05.2024, 19.00 Uhr
Galerie 100
Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin
Tel.: 030 9711103

Gina Pietsch

HEDY KIESLER LAMARR

Ein Monodrama von Wilhelm Pellert
mit Gina Pietsch (voc) und Bardo Henning (p)

„Jedes Mädchen kann glamourös ausschauen, alles, was es machen muss, ist stillzustehen und dumm dreinzuschaun”.
Diesen Satz von Hedy Lamarr (1914 – 2000) stellt der österreichische Schriftsteller und Regisseur Wilhelm Pellert ihrer Lebensgeschichte in seinem Monodrama „Hedy Kiesler Lamarr” voran.

Nicht jeder kennt den Namen dieser Schauspielerin, die 1933 18-jährig in der Tschechoslowakei die Hauptrolle in dem großartigen Film „Ekstase” spielt und wegen einer Nacktszene und des Bekenntnisses der jungen Frau zu einem erfüllten Sexualleben für Skandal sorgt und deren erster Film im faschistischen Deutschland auf der Stelle verboten wird. Damals hieß sie noch Kiesler und war Jüdin, die sich in Österreich, Deutschland und später Amerika zunehmend mehr antifaschistisch engagierte. Louis B. Mayer von MGM wird ihr einen Künstlernamen anempfehlen, und als Hedy Lamarr und „schönste Frau des Jahrhunderts” im Zusammenspiel mit Spencer Tracy, Charles Boyer, Clark Gable, Judy Garland, James Stewart und ähnlichen Größen zu einer Hollywood-Karriere verhelfen, die für ein ausgefülltes Leben hätte reichen können.
Lamarr war eine Film-Diva, die „Casablanca” ablehnte, aber sie war mehr als das. Was als zweiter Fast-Beruf nur bei ihr und niemand anderem vorkommt – sie war darüber hinaus eine Erfinderin. Sie schuf mit ihrer Erfindung der Frequenzsprungtechnik die Grundlage für unsere Handys.

Das ist so anerkannt, dass ihr Geburtstag, der 9. November – 2014 übrigens ihr 100. – in 3 europäischen Ländern als Tag der Erfinder gefeiert wird.

Inszeniert vom Autor Wilhelm Pellert, wird die Schauspieler-Sängerin Gina Pietsch dieses vielgestaltige Leben spielerisch erzählen, ergänzt durch thematisch zugehörige Songs und begleitet vom Pianisten Bardo Henning.

Veranstaltungsinfos zum Download als pdf

Aktuelle Vorstellungen:

21.06.2024, t.b.a.
Brigitte-Reimann-Literaturhaus
Gartenstraße 6
17033 Neubrandenburg
Tel.: +49 (0)395 5719180

08.11.2024, 20 Uhr
Bestehornhaus
Hecknerstr. 6
06449 Aschersleben
Tel.: +49 3473 2266721



Jana Frielinghaus, Junge Welt, schrieb:
„Vom Fleck weg
Welche Hollywood-Diva erfand die Frequenzsprungtechnik?
Gina Pietsch in einem Monodrama über Hedy Lamarr”
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Die Buch-Autorin Dr. Silke Riemann schrieb:
„Liebe Gina,
das war wieder mal ein toller Abend: Hedy Lamarr bekam durch Dich Stimme, Körper, vor allem aber Geist und Gefühl. Was für eine talentierte, selbstbewusste und offenbar lebenssüchtige Frau muss das gewesen sein: eine sechs Mal verheiratete Schauspielerin, die eine bahnbrechende physikalische Erfindung gemacht und viele kluge Entscheidungen getroffen hat – außer bei ihrer Ablehnung des ‚Casablanca’-Drehbuchs :-).
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Die Journalistin Inge Mesterharm-Dähne schrieb:
„Das Stück ist sehr gut, überraschend, gut formuliert, Gina super, der erste Teil glänzend, der zweite Teil ebenfalls sehr, sehr gut – aber schon etwas für Menschen, die bereits ‚katholisch’ sind (altes Sprichwort und meint: sind überzeugt, wollen sich nicht mehr auseinandersetzen). Aber das schmälert das Theaterstück, die unglaubliche Performance, die es Gina ermöglichte, nicht.
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Schreibe etwas, vielleicht über Frauen

Eine Hommage an Clara Zetkin anlässlich ihres 90. Todestages am 20. Juni 1933

mit Gina Pietsch & Frauke Pietsch

Schreibe etwas, vielleicht über Frauen

Von ihrer besten Freundin Rosa Luxemburg ergeht diese Bitte am 18. November 1918 an Clara Zetkin, ergänzt mit dem Satz: das ist so wichtig jetzt, und niemand von uns hier versteht was davon.

Rosa weiß, Clara ist die Spezialistin, wenn es um Frauen geht. In der bürgerlichen Öffentlichkeit wird sie dafür die Rote Emanze genannt, von Kaiser Wilhelm die gefährlichste Hexe des deutschen Reiches, von Alice Schwarzer eine dezidiert antifeministische Sozialistin, von Goebbels einfach eine Sau.

Wir ehren sie als Kämpferin für das Frauenwahlrecht, als Begründerin des Internationalen Frauentages, als Politikerin, Theoretikerin, Pädagogin, Sozialistin, Marxistin, Journalistin, Pazifistin.

Artikel von Gina Pietsch über Clara Zetkin lesen


Premiere am 16.06.2023 in Birkenwerder

Por Todo Chile

Ein Abend anlässlich vierer 50. Todestage –
Pablo Neruda, Victor Jara, Salvador Allende, der Unidad Popular

Wir wollen erinnern an einen Neuen Weg der in 3 großen Jahren begangen wurde, einen friedlichen, parlamentarischen, unblutigen, den „chilenischen Weg”, wo zum 1. Mal in der Welt 1970 ein sozialistischer Präsident demokratisch gewählt wurde, der Arzt Dr. Salvador Allende.

Bei seinem Amtsantritt herrscht Hunger und eine Kindersterblichkeitsrate von 30 Prozent. Aber nun halten halten die Unterdrückten den Atem an. Die CIA kabelte nach Hause: Es ist feste und fortgesetzte Politik, dass Allende durch einen Coup gestürzt wird.

Der Glaube an den Aufbau einer antimonopolistischen, demokratischen Gesellschaft, ohne Zerschlagung der alten Strukturen, das Vertrauen darauf, dass die herrschende Klasse gegen ihre eigenen Interessen den neuen Weg mitgehen würde, erwies sich als tödlich.
40.000 wurden Opfer der Pinochet-Diktatur. Folterer und Mörder wurden nicht bestraft.

Allende in seiner letzten Rede: Ich bin sicher, dass die Saat, die wir im Bewußtsein Tausender und Abertausender Chilenen gesät haben, nicht vollständig ausgelöscht werden kann.

Das auch die Hoffnung von Gina Pietsch und Fabio Costa

Hagen Bonn, junge Welt, schrieb:
„Ein positiv wechselhafter Abend, eine Collage aus Anekdoten, Gedichten und eben den großen Liedern. Liedern vom Kampf, von der Niederlage und von der ewigen Liebe. Das darf sentimental sein, aber nie flach romantisierend. Es muss auch mal donnern. Und ja, Pietsch und Costa haben gedonnert. Das Publikum donnerte zurück, mit Applaus. 85 Menschen fanden sich zur Weltpremiere in der Maigalerie ein, die also restlos ausverkauft war. Ein Abend wie das Leben: Freude tanzt mit Trauer, Hoffnung wischt die Tränen weg.”

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Premiere am 11. Mai 2023 in Berlin

Karl Marx

Seiner Nützlichkeit wegen

Zu seinem 200. Geburtstag mit Gina und Frauke Pietsch

Als Marx 1871 „Der Bürgerkrieg in Frankreich” schrieb, war die Reaktion darauf so, dass er sagen konnte: „Ich habe die Ehre, in diesem Moment der bestverleumdete und der meistbedrohte Mann von London zu sein.”

Das hielt an. Gute 100 Jahre lang sahen seine Feinde das so. Verfälscht, verlacht, verteufelt, zum alten Eisen erklärt, durch den Zusammenbruch eines Experiments der Unteren schienen seine Widersacher bestätigt. Schien, sei betont. Brecht lobt 1938 seine Gedanken ihrer „Nützlichkeit wegen”, und er würde es heute wieder tun. Denn die Kämpfe zwischen den Klassen sind nicht verschwunden, wenn auch ihre Formen sich veränderten. Sein „Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen”, ist wahr wie eh.

200 Jahre – ein Geburtstag, den wir feiern wollen mit Liedern der Revolutionen vor und nach seiner Zeit, mit Texten seiner Werke und mit dem Erzählen seines Lebens. Gina und Frauke Pietsch tun das für ihn, für Engels, für Jenny, für uns, für die Unteren der Welt.

Premiere im Mai 2018

Karl-Marx-CD von Gina Pietsch und Frauke Pietsch Das Programm ist auf CD erschienen.
Erhältlich unter:
www.jungewelt-shop.de

Plakat Gina Pietsch - Hanns Eisler

Hanns Eisler

anlässlich seines 60. Todestages am 6. September 2022

Vielleicht sein Bestes – die Lieder

mit Gina Pietsch & Fabio Costa

Bis jetzt bin ich besiegt worden ...
... sagt Hanns Eisler in einem der langen Gespräche mit Hans Bunge über die Dummheit in der Musik. Immer hat er dabei die Unteren im Blick, die aus der Arbeiterklasse und die, die sich ihr nahe fühlten. Letzteres hat dann 1947 in Eislers Exilland USA auch der leitende Ermittler beim Ausschuss zur Untersuchung unamerikanischer Tätigkeit, Robert Stripling, erkannt, der die Anklage damit begründet, dass Mr. Eisler der Karl Marx des Kommunismus auf musikalischem Gebiet ist. Verständlich die Antwort des Komponisten: Sie schmeicheln mir.

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Von Brecht bis Broadway

Ein Kurt-Weill-Abend
anlässlich seines 120. Geburtstages am 2. März
und seines 70. Todestages am 3. April im Jahre 2020
mit Gina Pietsch und Frauke Pietsch

Pietsch Mutter und Tochter singen und plaudern über Weill in Berlin, Paris, am Broadway und in Hollywood, über seine Kämpfe beim Sich-Einrichten in Leben und Kunst, und über Spaß und Mühen beim Produzieren von Kunst und Leben.

1927 fing das mit Brecht an. Ein Dichter, ein wirklicher Dichter, mit kühnem Griff und wundervoller Einfühlungskraft hatte Weill nach der Lektüre von Brechts außerordentlich atheistischer „Hauspostille” ausgerufen, was etwas heißen wollte für den streng im jüdischen Glauben erzogenen Kantors- und Religionslehrersohn. Man kam zusammen, in Berlin, Paris und Amerika, meist mit unterschiedlichen Intentionen und Erfolgen, letzteres am krassesten unterschieden am Broadway, den Brecht als kältesten Verkauf von Abendunterhaltung und ein von Spielern unterhaltener Zweig des Rauschgifthandels ansah.

Man verstand einander so wenig, dass David Drews, der größte Weill-Kenner gerade dieses Unverständnis zum Grund dafür erklärte, dass in vier Jahren sechs gemeinsame Werke entstanden, die beiden Weltruhm verschafften. Der schwarze Dichter Langston Hughes, der die Songtexte in Weills Oper „Street scene” schrieb, sieht einen anderen Erfolgsgrund: Er hatte etwas zu sagen, und er sagte es auf die einfachste und geradlienigste Weise, in der allgemein verständlichsten Sprache eines jeden Landes. Darum kann Deutschland Weill als Deutschen, Frankreich ihn als Franzosen, Amerika ihn als Amerikaner und ich ihn als Schwarzen ausgeben.


Premiere am 02.03.2020

Alter ego und zweite Geige

Friedrich Engels zu seinem 200. Geburtstag
mit Gina Pietsch & Frauke Pietsch

„Marx war ein Genie, wir anderen höchstens Talente”, sagt Friedrich Engels, den wir ehren anlässlich seines 200. Geburtstages.

Marx nannte ihn gern sein „Alter ego”, er aber achtete stets darauf, die „Zweite Geige” zu spielen. 20 Jahre lang führte er voller Selbstverleugnung das Leben eines Fabrikanten, der Kapital heranschaffte, damit Marx genügend Mittel und Muße hatte, das „Kapital” zu schreiben. Den zweiten und dritten Band des „Kapital” hätte es ohne Engels nicht gegeben, denn wer hätte deren Entwürfe lesen und verstehen sollen?
Es ist an der Zeit, Friedrich Engels seine Bescheidenheit zu nehmen.

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★  Premiere im November 2020 ★

Ernst Busch – Lieder und Geschichten

Ein Abend mit Gina Pietsch & Fabio Costa

„über das bekannte Maß hinaus zu popularisieren”, ließ deshalb ein Brecht-Liedchen, in dem Busch vorkam, einfach mal nicht zu. Brecht verteidigte sich so: „Was soll ich machen, mir nicht Euren Unwillen zuzuziehen? Denn ich kann Busch so wenig aus dem kleinen Lied herausoperieren, wie Altmeister Goethe ihn aus ‚Füllest wieder Busch und Tal‘ herausoperieren könnte”.

Das war schon aufregend und kühn. Aber, dem Mann mit seiner Biografie, dem Provokantigen, wie Tucholsky ihn nannte, dem anarchistischen laut Ulbricht, konnte man nichts anhaben. Das muss er wohl als Glück empfunden haben. In solchen Zeitläuften gehört viel Glück dazu, es auf siebzig Jahre zu bringen. Denn, so sagt er, der wirklich aus dem Proletariat kommt, dessen Sänger wird, in der SU singt, zu nicht ungefährlichen Stalin-Zeiten, in Spanien war, in St. Cyprien und Gurs, in Moabit und Brandenburg-Görden gefangen?

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Sagen wird man über unsre Tage ...

Ein Abend zum Geburtstag der DDR vor 70 Jahren,
mit Gina Pietsch (voc) und Bardo Henning (p)

altes Eisen hatten sie und wenig Mut,
denn sie hatten wenig Kraft nach ihrer Niederlage ...

Der Jazzer Uli Gumpert hatte das komponiert, und ich hab es in den frühen Siebzigern gern gesungen. Ich fand auch den Text, den Kuba, eigentlich Kurt Barthel, geschrieben hatte, schön und sehr auf der Seite der Unteren, die sich da mit altem Eisen abschinden mussten.

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Premiere im Oktober 2019

junge Welt, schrieb:

gina-pietsch-presse Ganzen Artikel in der jungen Welt lesen



Gina Pietsch

LIEDER DER VERSCHOLLENEN

Programm und CD von Gina Pietsch (voc) und Bardo Henning (p)

22 Lieder, komponiert von Bardo Henning nach Gedichten von Autoren, in deren Lebenswege die 12 Jahre Nationalsozialismus in Deutschland eine tiefe Kerbe geschlagen haben. Jacob von Hoddis wurde im KZ vergast. Kurt Tucholsky beging, als er die Ausweglosigkeit der damaligen Zeit erkannte, am 21.12. vor 80 Jahren Selbstmord. Else Lasker Schüler, Bertolt Brecht und Valeska Gert und Hardy Worm gingen ins Exil. Joachim Ringelnatz blieb und schwieg und verschwand von der Bühne. Angesichts der ungeheueren Zahl von vertriebenen, ermorderten, gequälten, verschollenen Dichtern in der Zeit des Faschismus ist diese Auswahl natürlich in jeder Weise unvollständig. Sie steht aber für alle.
Bardo Hennings Vertonungen wurden arrangiert für Altstimme, Fagott und Kontrafagott, sowie für Klavier und Akkordeon und werden interpretiert von
Gina Pietsch – Gesang,
Elisabeth Böhm-Christl – Fagotte,
Bardo Henning – Tasteninstrumente

Premiere im September 2015

Lieder der VerschollenenAuf einer gleichnamigen CD erschienen:

CD-Info & Hörproben






Gina Pietsch

WIR SIND AUCH NOCH DA

Ein Kurt Tucholsky-Abend
mit Gina Pietsch (v) Bardo Henning (p)

Drei Tage vor Heiligabend, am 21. Dezember 1935 war es, dass er starb, wahrscheinlich seinem Leben ein Ende setzte. Einen aufgehörten Dichter und aufgehörten Deutschen hatte er selber sich schon ein Dutzend Jahre zuvor genannt, schwer verständlich für uns, da er zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch ein wirklich erfolgreicher Dichter und Publizist war.

Wenn von Kurt Tucholsky die Rede ist, ist auch die Rede von Theobald Tiger, Peter Panter, Kaspar Hauser und Ignaz Wrobel, alle von einem Vater abstammend, vereint liebend und hassend, aber getrennt marschieren. Also doch nur einem, der schrieb unter fünf Namen. Warum ihm sein eigener, Kurt Tucholsky, nicht reichte? Sein Biograf Fritz Raddatz spricht von biografisch begründeten Identitätsverlust-Anzeichen. Irgendwie ein Externer sei er immer gewesen, als Abiturient, als Doktorand, als Familien- mitglied, als Liebender. Er ist ein großer Liebhaber von Ideen. Die Idee Frau, die Idee Sozialismus, die Idee Revolution. Und, Chansons wie „Sehnsucht nach der Sehnsucht” oder „Ideal und Wirklichkeit” bestätigen das.

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Premiere im November 2015


Meinst du, die Russen wollen Krieg?

In der Erklärung der BVV Steglitz-Zehlendorf vom 19. Januar 2005 wurden die Russen schon mal fertig gemacht „für den Schrecken und das Leid der Bevölkerung, den die Rote Armee von Ostpreußen bis nach Berlin zu verantworten hatte.”
Für jedes Jahr seitdem ließen sich ähnliche Unverschämtheiten finden, und Lügen, nicht nur in BVV und nicht nur in „Bild”. Es wird gelogen, dass sich die Balken biegen und ohne rot zu werden, denn rot fühlt sich der Berliner Senat oder die Thüringer Landesregierung ja ohnehin schon.

Das reicht.

Angesichts von gern übersehener Kriegsgefahr reicht es Gina Pietsch und ihrer Tochter Frauke nicht. Extra für die Stralsunder Russlandtage haben sie deshalb ihr Programm entwickelt, mit Texten und Liedern von Braun, Brecht, Fühmann, Gundermann, Hacks, Sting, den Stones, Tucholsky, Wyssotski und natürlich Jewgeni Jewtuschenko, dem Namensgeber des Titelliedes Meinst du, die Russen wollen Krieg.


Stefan Amzoll, junge Welt, schrieb:

„Ein Mottoabend gegen Krieg und Lügen: ‚Meinst du, die Russen wollen Krieg?‘

Jewgeni Jewtuschenko schrieb diese Gedichtzeile 1961, Eduard Kolmanowski vertonte sie. Das Lied stand am Schluss des Abends, russisch und deutsch gesungen von Gina und Tochter Frauke Pietsch. Es war ein Finale voller Würde und Solidarität. Und ähnlich verlief das gesamte Programm der beiden Künstlerinnen am Montag ...”

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gina-pietsch-presse

Ich sage ich und könnt auch sagen wir

Liebe und Produktion bei Bertolt Brecht

Sabine Kebir (Literaturwissenschaftlerin, Politologin und Publizistin), Gina Pietsch (Sängerin und Schauspielerin) und Frauke Pietsch (Pianistin) zeigen ein Brechtprogramm der besonderen Art.

Ob Brecht ein Macho war, wird viel diskutiert. Für die einen war er ein Patriarch, der Mitarbeiterinnen ausbeutete, für andere setzte er neue Maßstäbe. Sabine Kebir, die über Brechts Frauen mehrere Bücher publiziert hat und die Sängerin Gina Pietsch – die heute profilierteste Brecht-Interpretin – untersuchen sein Verhältnis zu Frauen gründlich. Frauke Pietsch begleitet am Klavier.


Premiere 06.07.2019 im Brecht-Weigel-Haus in Buckow

Thomas Berger, MOZ, schrieb:

„Bertolt Brecht
Näherung an einen treuen Polygamisten

Tiefe Einsichten über das komplexe Verhältnis Brechts und der Frauen gab es mit Sabine Kebir und Gina Pietsch in Buckow.

Es mag im Rahmen des Literatursommers im Buckower Brecht-Weigel-Haus eine der bemerkenswertesten, tiefgründigsten Veranstaltungen seit Jahren gewesen sein, wie auch Museumsleiterin Margret Brademann persönlich den ebenso unterhaltsamen wie spannenden Abend würdigte.

Nicht zum ersten Mal stand das Thema Brecht und die Frauen auf dem Programm, immer wieder in der Vergangenheit war der Blick auf den einstigen Hausherrn und dessen neutral als kompliziert zu bezeichnendes Liebesleben geworfen worden. Dem Duo Sabine Kebir und Gina Pietsch, am Klavier ergänzt um Frauke Pietsch [geänd.], gelang aber das bisher vielleicht umfassendste Bild. Und ganz bewusst wollten die beiden Brecht-Kennerinnen, wie sie betonten, auch mit allerlei Vorurteilen und nachweislich irreführenden Darstellungen aufräumen ...”

Ganzen Artikel in der MOZ lesen



Gina Pietsch und Frauke Pietsch

Sagen was ist

Eine Hommage an Rosa Luxemburg mit Blick auf eine unvollendete Revolution

mit Gina Pietsch & Frauke Pietsch

Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden, sagt Rosa Luxemburg. Der dumme Helmut Kohl sagt, dies sei das einzig Gute, was diese Frau jemals geschrieben hat. Natürlich wollte er sie nicht verstehen. Denn Rosa meinte es so, wie der große Saint Just es meinte: Pas de liberté pour les ennemis de la liberté – Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit.

Drei Jahre und 4 Monate ihres kurzen Lebens saß Rosa in Gefängnissen und Festungen, in Warschau, Berlin, Wronke und Breslau. Warum? Der Berliner Polizeipräsident 1916 hatte keine Zweifel daran, dass die Luxemburg eine der gefährlichsten und rührigsten Agitatorinnen des extrem-radikalen Flügels der Sozialdemokratie sei.

Lenin, der um eine Reihe ihrer Irrtümer hinsichtlich der russischen Revolution wusste, hörte nie auf, sie für einen Adler unter Hühnern zu halten, der den Kommunisten in der ganzen Welt immer teuer sein wird.

Dass Stalin verächtlich vom „Luxemburgismus” sprach, hatte schlimme Auswirkungen für die auch sehr späte Rezeption ihrer Werke in der DDR.

Wir sehen in ihr eine der wichtigsten und charismatischsten Persönlichkeiten in der deutschen Antikriegsbewegung, den Inbegriff des Kampfes für Frieden.

Die die Kriege führten, nannten sie die blutige Rosa, wir, denen sie nahe ist, nennen sie gerne einfach Rosa, oder wie Brecht Die rote Rosa.

Hannah Arendt meint: Für Rosa Luxemburg war die Welt von sehr großer Wichtigkeit, sie interessierte sich überhaupt nicht für sich selbst. Dem wollen wir widersprechen, denn die Tausenden ihrer Briefe sprechen viel von ihren Lieben, zu Leo, zu Kostja, zu Paul und Hans, zu Sonitschka, zu Wolken und Pflanzen, zu Goethe und Chopin und immer zu tüchtiger, intensiver Arbeit, die einen ganz in Anspruch nimmt mit Hirn und Nerven als vom größten Genuß im Leben.

Als sie 17 war, konnte man folgendes von ihr lesen: Mein Ideal ist eine Gesellschaftsordnung, in der es mir vergönnt sein wird alle zu lieben. Und Leo Jogiches, den sie liebte, erfährt, sie wolle auf die Menschen wie ein Blitz wirken, nicht durch Pathos, sondern durch die Weite der Sicht, die Macht der Überzeugung und die Kraft des Ausdruck. Wer sie liest, weiß, dass sie sich diesen Wunsch erfüllen konnte und uns sicher in unvorstellbarer Weise mehr, wenn sie sie nicht umgebracht hätten.

Das Ende jedes Menschen ist schlimm, das dieser körperlich kleinen und lebenslang gehbehinderten – eine Biografin sagt, dreifach Stigmatisierten, als Frau, als Jüdin, als Krüppel – aber eben ungeheuer starken, weisen, mutigen, lebens- und liebensfrohen Frau, ein schwer beschreibbarer Verlust, für uns bis heute.



Premiere im November 2018

Anneliese Fleischmann-Stroh, stimme.de, schrieb:

Gina Pietsch „Sagen was ist – Eine Hommage an Rosa Luxemburg im K3”
... Aufrüttelnde emotionale Texte der um ihre Rechte Kämpfenden wie „Im Gefängnis zu singen” von Brecht/Eisler wechseln mit Zitaten aus Briefen Rosa Luxemburgs an Sophie Liebknecht ...

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Anja Röhl, Junge Welt, schrieb:

„Die kleine Kruke mit den großen Gedanken”
Unter dem Titel »Sagen, was ist« präsentiert die Schauspielerin Gina Pietsch ihr mit Tochter Frauke erstelltes Bühnenprogramm zu Rosa Luxemburg. Das Potpourri aus Zitaten, Brecht-Liedern und Geschichten aus dem Leben der großen Revolutionärin kommt mit einem geschärften Blick auf deutsche und europäische Geschichte daher und ist so zu einem mitreißenden wie überaus lehrreichen Abend geworden. Passt hervorragend zum Anlass, nämlich der Erinnerung an die Zeit der von Noske und Ebert so schändlich verratenen Revolution.

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